Seit gestern ist sie auf Tour: Unsere neue Wanderausstellung zu Helmut Schmidt! Zunächst in Berlin gezeigt, wird sie anschließend für die kommenden Jahre durch Deutschland reisen.
Für die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung durften wir eine wunderbar bunte, interaktive und spannende Ausstellung über Helmut Schmidt, sein Leben, seine Bedeutung für die Demokratie und die Bedeutung von Demokratie allgemein umsetzen.
In einer schönen, kreativen Zusammenarbeit mit dem Kuratorium der Stiftung haben wir einen Weg gefunden, um Demokratie anschaulich und kurzweilig erfahrbar zu machen.
Die Ausstellung richtet sich insbesondere an junge Menschen, die für demokratische Themen und Prozesse sensibilisiert werden sollen. Wir alle kennen die Trends, die neuesten Umfragewerte. Grund genug, sich mit dem Zustand unserer Demokratie zu beschäftigen. Zudem wird das Grundgesetz in diesem Jahr, genauer am 23. Mai, 75 Jahre alt.
Das alles macht diese Ausstellung, die sich ja eigentlich mit einer historischen Persönlichkeit befasst, so aktuell.
Helmut Schmidt hat von 1918 bis 2015 gelebt. Fast ein Jahrhundert Zeitgeschichte hat er erlebt und viele Jahre davon die Politik, nicht nur in Hamburg oder Deutschland, mitgeprägt. Wir haben versucht, dem Rechnung zu tragen. Wir wollten ihm in der Ausstellung eine Stimme geben – und dabei ganz viele Schnittmengen zu aktuellen Debatten, von uns liebevoll “Schmidtmengen” genannt, aufzeigen.
Für eine unkomplizierte Annäherung an die Themen haben wir zunächst eine Prämisse für alle Interaktionen entwickelt:
Jede Exponatstation soll zwei verschiedene Zugänge zulassen. Dabei präsentiert jede Interaktion zwei unterschiedliche Themen, die verschieden inszeniert werden:
Die eine Seite der Interaktion bietet einen intellektuellen Zugang. Dies ist die Seite “Think!”. Hier werden Informationen verhandelt, das Denken angeregt, Diskussionen angestoßen. Hier kann gestritten werden. Oder debattiert. Das hätte Helmut Schmidt sicher gefallen!
Die andere Seite bietet einen emotionalen Zugang. Es ist die Seite “Feel!”. An dieser können Besucher:innen ihrer Kreativität freien Lauf lassen und sich ohne Vorwissen mit dem Thema beschäftigen. Wir wollten hier Demokratie spürbar werden lassen.
Gemeinsam mit den Kurator:innen der Stiftung hat unser Kreativteam vier interaktive Stationen entwickelt, um die folgenden Fragestellungen diskutieren:
Aber wie bringt man denn nun z.B. den protektiven Charakter von Demokratie in den Raum?
Die Message hinter der ersten Frage lautet “Demokratie beschützt dich”. Eine starke Botschaft, die eine starke Umsetzung erfordert.
Wir haben hierfür eine “Demokratische Umarmung” konzipiert, den “Demo Hug”, ein Wesen mit flauschigen Armen und sympathischem Blick. An diesem Exponat können Besucher:innen sich sprichwörtlich in die Arme der Demokratie werfen. Und hoffentlich tolle Fotos machen (lassen). Manchmal hilft es, metaphorisch zu denken, damit ein gutes Ergebnis entsteht. Demokratie bedeutet Sicherheit und Schutz. Wir alle können von ihr profitieren. Und auch wenn sie manchmal bedroht scheint, ist sie es wert, dass wir sie verteidigen und pflegen. Und genau für diese Message gibt es nun den Demo-Hug!
Die Ausstellung bietet neben diversen Grafiken, Illustrationen, Mitmachstationen, Challenges auch tiefe Einblicke in die Geschichte, die die Historiker:innen der BKHS eingängig, anschaulich und immer mit Bezug zum Heute, zu unserem Alltag, kontextualisiert haben.
Eine große Empfehlung also. Die Ausstellung ist noch bis zum 16. Mai im Paul-Löbe-Haus in Berlin zu sehen. Mehr Infos dazu gibt es hier.
Anschließend wird die Ausstellung “Challenging Democracy” in Bonn, Leipzig und Rostock zu sehen sein.