Letzte Woche haben wir unseren Werkstatt-Talk „KI im Dialog“ im Rahmen der Reihe “Transforming People and Places” in Kooperation mit dem IDZ (Internationales Design Zentrum Berlin e.V.) veranstaltet. Und der Abend war ein voller Erfolg! Das Haus war voll, der Austausch kreativ, innovativ und kontrovers. Und ein Beispiel dafür, wie gut wir im Dialog gemeinsam auf neue Ideen kommen können.
Im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz stehen wir vor großen Veränderungen, die unser Leben und unsere Gesellschaft auf vielen Ebenen beeinflussen werden. Aus diesem Grund wollten wir uns mit der Frage auseinandersetzen, wie wir angesichts rasanter technischer Entwicklung innovativ und produktiv handeln können. Besonders vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Krisen war es uns ein Anliegen, diesen Diskurs zu ermöglichen, um neue Perspektiven und optimistische Denkanstöße zu vermitteln.
Unsere Redner:innen aus den Bereichen Kunst, Gestaltung und Wissenschaft haben dafür Impulse und Expert:innen-Wissen weitergegeben, während das Publikum im interaktiven Fishbowl-Format kritische Gedanken und wichtige Fragen beigesteuert hat.
Wir haben uns ausgetauscht und reflektiert. Es ging zum Beispiel um Wertigkeit: um zwischenmenschliche Werte, aber auch um den Wert unserer Arbeiten, insbesondere denen von Künstler:innen. Anhand von Fragen wie: “Welchen Wert hat ein Werk, das von einer KI erzeugt wurde – ist dieser ein anderer als früher?” Und: “Ist die neue Währung in unserer Gesellschaft das Netzwerk?”, haben wir uns mit unserem Platz als gestaltende Menschen in der Welt der KI befasst. Die Kuratorin Yasemin Keskintepe hat erklärt, dass der Unterschied zwischen menschlicher und KI Kunst in den Geschichten liegt, die erzählt und von Ort und Zeit geprägt werden. Allerdings können wir diese Unterschiede am Werk selbst nicht mehr erkennen; vielleicht werden wir sie erst rückblickend in der Kunstgeschichte entdecken.
Sebastian Löwe hat die Meinung vertreten, KI sei ein Werkzeug, das so tut, als wüsste es um unsere Intentionen. Auch wenn Künstliche Intelligenz ein relativ neues Tool im Designbereich ist, können wir als Gestalter:innen jederzeit entscheiden, wie wir es verwenden. Wichtig ist, dass wir in die Handlung gehen und lernen KI so zu nutzen, dass es einen positiven Impact hat, nicht nur im Design, sondern auch im Alltag.
Spannend war auch der Beitrag von Jeanette Hofmann, in dem sie erklärte, dass wir durch jede Nutzung von Tools immer wieder andere werden. Standards verschieben sich, Erwartungen verändern sich. Und damit auch unsere Kultur. Diesen Einfluss können wir ernst nehmen, auch ohne in Angst zu verfallen. Im Sinne von Amara überschätzen wir vielleicht die kurzfristigen, unterschätzen aber die langfristigen Folgen, die Technologien auf uns haben.
Denn Maschinen setzen Standards, auch und vor allem in Bezug auf ihre Neutralität, die dann auch für Menschen angenommen werden. Hier sind noch einige Diskussionspunkte offen.
Wir bedanken uns bei den wundervollen Redner:innen Jeanette Hofmann, Yasemin Keskintepe und Sebastian Löwe! Danke an Prof. Carl Frech für die großartige Moderation und die klugen Fragen. Danke an das IDZ für die schöne Kooperation.
Und natürlich Danke an alle, die da waren und den Abend mit neuen Perspektiven, Fragen und Gedanken bereichert haben.