Faszination Gehirn

Die „Faszination Gehirn“ erleben

Das Forschungsprojekt “Human Brain Project” gehört zu den größten jemals von der Europäischen Union geförderten Forschungsprojekten und beschäftigt mehr als 500 Wissenschaftler*innen in 19 Ländern. Die von Archimedes gemeinsam mit dem Forschungszentrums Jülich und dem HBP-Konsortium erarbeitete Wanderausstellung “Faszination Gehirn – das Human Brain Project” im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags gibt nun Einblick in die Arbeit der Wissenschaftler*innen und veranschaulicht die gesellschaftliche Relevanz dieses Forschungsvorhabens. 

Die Schau ist in Themeninseln unterteilt, die die Grundlagenforschung des Projekts an den Schnittstellen von Neurowissenschaft, Medizin und Informationstechnologie näher beleuchten. Wie funktioniert das menschliche Gehirn? Wie entstehen Erkrankungen und wie kann man sie bekämpfen? Inwiefern können die Erkenntnisse der Hirnforschung in den Bereichen künstliche Intelligenz oder Robotik genutzt werden? Wie können neue leistungsstarke Computer wiederum in der neurowissenschaftlichen Forschung helfen?

Spektakuläre Detailaufnahmen und 3D-Modelle, Animationen und Videos nehmen die Besucher mit auf die Reise ins Innere des Gehirns und machen dessen einzigartige Komplexität erlebbar. Die Themeninseln sind zudem durch eine sogenannte “Ethikspur” verbunden, die die Inhalte um ethische und moralische Aspekte wie Datenschutz, Forschungsethik und Technikfolgenabschätzung ergänzt.

Highlight-Inszenierungen visualisieren auf außergewöhnliche Weise bemerkenswerte Fakten über unser wichtigstes Organ. Ein übergroßer, dreidimensionaler Kopf eröffnet Einblicke in die Zellarchitektur und den Verlauf der Nervenfasern im Gehirn und ein mannshoher Glaszylinder, gefüllt mit Garnknäueln, symbolisiert dieses unvorstellbare Wegenetz. Drei Millionen Kilometer “Verkabelung” finden sich im menschlichen Gehirn. Das entspricht 200-mal dem Garn in dem Zylinder. 

Die modulare Architektur der Ausstellung ermöglicht eine Wanderschaft. Die Module bestehen aus Re-board, einem robusten und zugleich sehr leichten und recycelbaren Wabenkarton. Das auf vielseitig kombinierbaren Quadern und Kuben basierende Design greift zudem den sachlichen Charakter der Forschung und der wissenschaftlichen Daten auf. Organische, farbige Formen brechen wiederum die strenge Form, sorgen für Lebendigkeit und verweisen auf den menschlichen Bezug des Forschungsvorhabens. Die beeindruckende Bildwelt der extrem hochauflösenden Hirnschnitte prägt den Look der Ausstellung. Dunkle Hintergrundtöne bringen die Aufnahmen zum Strahlen, kräftige Farbhighligts greifen diese Farbwelt auf und Elemente in Silber sorgen für einen futuristischen Effekt.

Die Ausstellung im Paul-Löbe-Haus kann vom 28. November bis 19. Dezember 2019 und nur nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden. Als nächstes wird die Ausstellung im Düsseldorfer Landtag zu sehen sein.