Ausstellungen in Zeiten von Corona - Was braucht es nun?

Wir stehen für Interaktion, für Anfassen, Ausprobieren, Mitmachen. Die Corona-Pandemie und die Abstands- und Hygieneregeln haben Ausstellungsbesuche verändert und werden dies vermutlich auch langfristig tun. 

Was bedeutet das für uns und unsere Arbeit? Unser Geschäftsführer Gunnar Behrens hat sich über über die Sehnsucht nach realen, gemeinschaftlichen Erlebnissen und das Finden kreativer digitaler und analoger Lösungen für eine „neue“ Normalität Gedanken gemacht:

Man könnte meinen, wir wären von der Krise wenig bis gar nicht betroffen. Wir haben ein super aufgestelltes motiviertes Team und ein elaboriertes digitales Backoffice, so dass seit Jahren jederzeit im Home Office gearbeitet werden kann. Es funktioniert alles. Einerseits.

Andererseits merke ich zunehmend, wie mir, wie uns allen, die realen Begegnungen fehlen. Wie es fehlt, gemeinsam in einem Raum zu denken, Ideen zu entwickeln und Lösungen zu finden. 

Das Arbeiten remote kann lange gut gehen. Aber es wird den kreativen Prozess von Designern nie so produktiv und innovativ voranbringen wie das gemeinsame in einem Raum sitzen und sich die Köpfe heiß diskutieren. Es ist viel schwieriger, ein nachhaltiges Gemeinschaftserlebnis zu schaffen, bei dem echte und sinnliche Erfahrungen oder Verbindungen erzeugt werden, wenn man sich immer nur auf dem Bildschirm begegnet. 

Machen wir uns nichts vor: Das digitale Arbeiten und Leben kann das reale Erleben nie ganz ersetzen. Es ist wie mit Architektur – diese lebt auch von der Erfahrung im Raum. 

Was braucht es nun? 

Man kann Besuchererlebnisse ins Freie verlegen, klar. Auch das machen wir schon länger, etwa mit unseren Stadtrundgängen und einer App für die Lindauer Nobelpreisträgertagungen oder einer Outdoor-Ausstellung für das NEMO Science Museum in Amsterdam. Bei solchen Projekten fällt es leicht, zusammen zu sein und dennoch Abstand zu wahren. Aber Corona wird uns noch lange begleiten. Deswegen müssen wir weiter denken, um Schnittstellen zwischen analog und digital zu schaffen, die einen echten Mehrwert bieten. Wir Designer sollten jetzt anbieten, Situationen zu entschärfen, bei denen sich Menschen nahe kommen (müssen), damit es weiterhin auch Events im echten Leben geben kann. Eine pauschale Digitalisierung ist nicht die Lösung.

Wir arbeiten daher zurzeit vermehrt an hybriden Formaten, um eine Brücke zwischen analog und digital zu schlagen. Dafür müssen wir noch mehr Fragen stellen als sonst, um die zum Teil auch neu aufpoppenden Bedürfnisse zu verstehen, uns auf eine andere Art der User Journey zu begeben und bis dato unbekannte Ängste zu nehmen, um Mut oder Lust auf Neues zu machen. Wir müssen unsere Kunden begleiten, ihren eigenen Stil zu finden, der sowohl von Zuhause als auch vor Ort clever und attraktiv erfahrbar ist. Wir können nur versuchen, Interaktion auf ein neues Level zu heben. Und dabei freuen wir uns ganz leise schon jetzt auf die Zeit, in der neben den wirklich spannenden digitalen Angeboten auch das Analoge, das Hands-on und das Körperliche wieder in der Hauptrolle mitspielen dürfen… bis dahin bringen wir es zusammen.

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