Outdoor-Ausstellungen

Neue Perspektiven im öffentlichen Raum

© Digi Daan
© Digi Daan

Seit 1,5 Jahren leben wir nun mit Corona. Auch wenn bei uns nun alle Mitarbeiter*innen geimpft sind und wir mit Maske und Test langsam wieder zu einer gewissen Normalität im Büro zurückkehren, sind der Alltag und das gesellschaftliche Leben noch anders, geprägt von dem sogenannten “Neuen Normal”.

Die Kulturlandschaft hat es hart getroffen. Wir merken, dass sich viele Ausstellungshäuser noch zurückhalten mit neuen Ausstellungen. Verständlich, weiß doch keiner, was die kommenden Monate an Maßnahmen bringen werden. Müssen auch die Museen wieder schließen? Wann dürfen wieder unbegrenzt viele Menschen in die Häuser?

Wir sind sehr froh, dass es die Möglichkeit zu Outdoor-Ausstellungen gibt – wir machen das schon lange und gerne! Zwar erfordern solche Ausstellungen besondere Voraussetzungen, aber die Vorteile liegen auf der Hand: Outdoor-Ausstellungen schaffen authentische Erlebnisse unter freiem Himmel, die auf unangestrengte Art und Weise jede*n erreichen können. Insbesondere die Auseinandersetzung mit Naturphänomenen macht draußen Sinn. Auch historische Themen können wunderbar am jeweiligen ursprünglichen Ort des Geschehens inszeniert werden, Besucher*innen können so besonders authentisch nachvollziehen, was in vergangenen Zeiten passiert ist.

Zwei sehr schöne Beispiele wollen wir Euch noch einmal vorstellen: Da ist zum einen die Bespielung des Daches vom NEMO Science Museum in Amsterdam. Auf dem fantastischen Gebäude von Stararchitekt Renzo Piano haben wir die Kraft der Elemente in der Outdoor-Ausstellung “Energetica” in Exponate übersetzt. Mit einem wahnsinnigen Blick über die Stadt können Besucher*innen ins Kräfte messen kommen und sich in ein Wechselspiel mit der Natur begeben. 

Aber auch unser Stadtrundgang für die Lindauer Nobelpreisträgertagungen ist ein schönes Beispiel für die Möglichkeit, sich Wissen draußen, nämlich beim Spazieren gehen, anzueignen. An thematisch passend gestalteten Stelen haben Besucher*innen hier die Möglichkeit, die Forschung herausragender Nobelpreisträger*innen über Texte, Videos und Quizfragen kennen zu lernen. Die begleitende App bietet zusätzliche Features, ist dabei aber kein Muss. Und es gibt sogar eine Kinderspur!

Fest steht: Ausstellungen, die draußen stattfinden, sind nicht nur Corona-konform, sondern eröffnen auch neue Perspektiven – auf Themen und auf die Stadt, in der sie stattfinden. Indem wir sie inszenieren, können wir Orten neue Bedeutungen geben. Dazu sind sie viel niedrigschwelliger als das klassische Museum, wir können hineinstolpern, es gibt keine Grenzen, keine Bedingungen, sie sind auch spontan und unvorbereitet erfahrbar. Diese Offenheit kann bewirken, dass das Ausgestellte sich uns fast wie nebenbei erschließt und dennoch lange nachwirkt.

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