SimMed

Forschungsprojekt der Charité Universitätsmedizin Berlin und Archimedes

Die Anwendungen und Qualitätsanforderungen für eLearning in der Medizin sind umfassend und aufwendig zugleich. Der Praxisbezug in der medizinischen Aus-, Fort- und Weiterbildung kann durch den Einsatz von sogenannten „Serious Games“ effektiv unterstützt werden. Vor diesem Hintergrund haben im Jahr 2009 die Charité und Archimedes das gemeinsame Forschungsprojekt „SimMed – Simulation medizinischer Handlungen“ ins Leben gerufen.

Endprodukt ist ein an Serious Games orientiertes Lernprogramm, das multimediale Darstellungen, interaktive Software Features und die Interaktionen der Lernenden intelligent vereint: Medizinstudierende in der Ausbildung und Ärztinnen und Ärzte in der Fortbildung behandeln einen virtuellen Kleinkindpatienten mit realen Krankheitsbildern. Die interaktive Lernumgebung hilft so, den Abstand zwischen Ausbildung und Praxis zu verringern. 

Insbesondere für die Behandlung von Kleinkindern gibt es nur selten die Möglichkeit, in einer realen oder realitätsnahen Situation zu lernen. Auf dem Multitouch-Medientisch wird die Diagnose und Behandlung eines Kleinkindes simuliert. In Kleingruppen kann der virtuelle Patient dann unter realitätsnahen Bedingungen untersucht und behandelt werden. Verschiedene Fallbeispiele stehen als Übungsszenarien zur Verfügung. SimMed gibt so die seltene Chance, ein schwer krankes Kleinkind ohne Risiko für dieses zu untersuchen und die Behandlung zu üben.

Archimedes war für das Interfacedesign, das 3D Modelling, die Softwareentwicklung und die technische Umsetzung von SimMed verantwortlich. Gemeinsam mit Medizinern der Charité wurde ein „spielerisch“ leichter Ansatz gefunden, der die Aus- und Weiterbildung heterogener Gruppen in einer intuitiv verständlichen, praxisnahen Lernumgebung ermöglicht und damit die konventionellen Lehrszenarien in der Kinder- und Jugendmedizin um einen wichtigen Baustein ergänzt.